Psychische Erkrankungen

Cathy Hummels: "Frauen schreiben mir teils krasse Geschichten"

Bild: Instagram/cathyhummels
Bild: Instagram/cathyhummels

Schon seit ihrer Jugend hat Cathy Hummels mit Depressionen zu kämpfen. Über ihren Kanal auf Instagram erreicht die 35-Jährige über 700.000 Follower und spricht dort offen über ihre Krankheit. Doch kann zu viel Offenheit auch gefährlich werden, vor allem, wenn Influencer psychologische Inhalte teilen. Ohne Fachwissen kann das Betroffene auf eine falsche Fährte führen und Probleme noch verschlimmern. Bei "Deutschland 3000" spricht die Influencerin nun darüber, wie sie mit Zuschriften umgeht und über den Content, den sie zum Thema selbst liefert. Sie gibt zu: "Manchmal fühle ich mich hilflos".

Unter dem Motto "Wie gefährlich ist es, wenn Menschen ohne therapeutische Ausbildung Hilfe versprechen?" stand die letzte Ausgabe der Sendung "Deutschland 3000" der ARD. Zu Gast waren neben Cathy Hummels unter anderem auch Journalist und Depressionsexperte Armin Rösl sowie Psychotherapeutin Anke Glaßmeyer. 

Cathy Hummels: Depressionen seit dem 15. Lebensjahr

Die Diskussionsrunde, moderiert von Eva Schulz, debattierte offen darüber, wie gefährlich es für betroffene Menschen ist, von Influencern Inhalte zu psychischen Erkankungen auf Instagram zu sehen. Cathy Hummels ist eine dieser Influencerinnen. Seit ihrem 15. Lebensjahr leidet Hummels bereits immer wieder unter Depressionen, wusste aber zu Beginn gar nichts davon, da man sich mit dieser Krankheit, wie sie sagt, erst seit ungefähr zwölf Jahren intensiver beschäftigt. "Mit der Zeit wurde die Krankheit dann immer öffentlicher", erklärte Hummels. 

Bild: Instagram/cathyhummels
Bild: Instagram/cathyhummels

"Wollte nicht mehr leben, aber hab' es da rausgeschafft"

Hummels selbst erlebt auch heute noch oftmals Anfeindungen, wenn sie über das Thema Depressionen spricht und offen damit umgeht.  "Ich kann mit Kritik leben, denn ich habe meinen eigenen Umgang damit. So wie ich das mache, geht es mir gut", betonte die Ex-Frau von Mats Hummels. Sie habe ihre ganz eigene Welt und "jeder, der mit mir in meiner Welt sein mag, der folgt mir und versteht auch diesen Cathy-Hummels-Kosmos". Es gehe ihr jedoch auf keinen Fall darum, von Depressionen Betroffenen ein Patentrezept zu bieten, sondern zu motivieren und "das Schöne im Leben weiterzugeben". Hummels ergänzte: "Ich möchte Menschen ermutigen, dass es jeder schaffen kann. Auch ich war schon ganz unten und wollte nicht mehr leben, aber hab' es da rausgeschafft."

"Manchmal fühle ich mich hilflos"

Nach ihrer Trennung von Mats Hummels fiel die Unternehmerin erneut in ein Loch, konnte jedoch das Schlimmste verhindern. Menschen, die Ähnliches durchmachen, suchen bei ihr Zuspruch. "Wie hast du es geschafft, da positiv hinauszugehen und nicht wieder in eine Depression zu verfallen?", sei eine häufige Frage. "Es wird enorm viel Hilfe gesucht. [...] Es sind teilweise krasse Geschichten, die mir Frauen schreiben. Manchmal fühle ich mich auch hilflos. Ich wünschte, ich könnte helfen – aber ich bin auch kein Arzt", so Hummels. Der Verweis, sich Hilfe zu suchen, wird meist damit beantwortet, dass Betroffene dies bereits versuchen, aber keine bekämen. "Das macht mich dann wieder traurig", sagte Hummels enttäuscht. Journalist Armin Rösl bestätigte, dass Betroffene aus diesem Grund oft keine andere Wahl hätten, als auf Social Media zurückzugreifen, denn "die Wartezeit auf einen Therapieplatz kann tödlich enden." Ein heikles Thema, das Influencern wie Cathy Hummels eine große Verantwortung aufbürdet.

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spielerfrauen.news
08.08.2023