Unerfüllter Kinderwunsch

Anna Adamyan nach fünf Jahren Kampf: "Bin teilweise immer noch wie ein Roboter"

Bild: Instagram/annaadamyan
Bild: Instagram/annaadamyan

Wer fünf Jahre darum kämpft, endlich ein Baby zu bekommen, hat einiges durchzustehen. Anna Adamyan hat genau das erlebt. Die 27-Jährige leidet an Endometriose und Adenomyose, weshalb die Wahrscheinlichkeit Mama zu werden für sie sehr gering war. Mit ihrem Partner Sargis, Profi des 1. FC Köln, versuchte das Model dennoch alles. Im Podcast Motherhood Unfiltered erzählt Adamyan von ihren Erfahrungen und verrät, was ihre größte Herausforderung war.

11 künstliche Befruchtungen und zwei Fehlgeburten, psychische Ausnahmesituationen und enorme körperliche Anstrengungen und Schmerzen hat es benötigt, bis Anna Adamyan am 10. August 2023 endlich Mutter wurde. Die gebürtige Niedersächsin gab fünf Jahre lang nie auf und versuchte alles, um sich ihren Kinderwunsch zu erfüllen. Heute ist Sargis Adamyans Ehefrau dankbar, die finanziellen Mittel dafür gehabt zu haben.

"Das war meine Therapie, mich damit zu beschäftigen"

In dieser Zeit gönnte sich das Model kaum Pausen. Scheiterte eine künstliche Befruchtung, ging es weiter mit der nächsten. 2021 hatte die Influencerin fünf künstliche Befruchtungen nacheinander. Es sollte trotzdem nicht klappen. Anstatt sich nach den für Körper und Psyche anstengenden Eingriffen Ruhe zu gönnen, musste es oft direkt weitergehen. "Das war meine Therapie, mich damit zu beschäftigen, wenn ein Versuch nicht geklappt hat", so die Mama eines Sohnes. Sie las Studien, versuchte mögliche Fehler zu analysieren, aber Stillstand? Undenkbar. "Ab dem Zeitpunkt wo Ruhe war, ist halt alles ausgebrochen und das wollte ich unterdrücken, weil ich das nicht aushalten konnte", verriet sie im Podcast. 

"Es fällt mir ganz schwer, Gefühle zuzulassen"

Sich bei all dem Stress nicht selbst zu verlieren, immer wieder eine gewisse Balance herzustellen, fiel Anna Adamyan besonders schwer. Schließlich folgte die ehemalige Teilnehmerin von Germany's Next Topmodel einem strengen Behandlungsplan. Teilweise standen alle zwei Tage Termine in der Kinderwunschklinik an, in der Küche hing ein Behandlungsplan und der Tag startete mit Hormonspritzen. In ihrer Ehe sei es hingegen einfacher gewesen, das Gleichgewicht zu wahren, was auch an der großartigen Unterstützung ihres Partners lag. Heute sagt sie: "Ich würde es nicht mehr in dem Stil machen, in dem ich es getan habe, weil das war irre. Das hat super viel mit mir gemacht und nicht im Positiven. Ich bin teilweise immer noch wie ein Roboter und es fällt mir ganz schwer Gefühle zuzulassen oder Dinge anzusprechen, weil ich leider so krass gelernt habe, zu funktionieren, dass ich das nicht abstellen kann", schaut die Influencerin auf die vergangenen Jahre zurück. 

"Ich muss lernen, dass ich lieber zu mir selbst bin"

Noch immer spürt sie den Schmerz der Vergangenheit, auch wenn Söhnchen Levi jetzt da ist. "Ich muss lernen, dass ich lieber zu mir selbst bin, ich kann das immer richtig gut anderen sagen, aber kann es selber nicht gut ausführen." Das Model hatte sich stets selbst als das Problem gesehen, eine Denkweise, die es selbst niemandem empfehle. Doch immerhin kann sie heute sagen: "Du hast es ausgehalten und wurdest belohnt. Und das ist heilsam."

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Janine Basler
19.02.2024